Feuilleton

Spannendes, neues Musikgeschehen oder einfach nur gute und ehrliche Musik kann nur „von unten“ kommen.

Musik selber zu machen und damit auch jemanden zu erreichen, geschweige denn, davon Leben zu können ist heute verdammt schwierig. Spannendes, neues Musikgeschehen oder einfach nur gute und ehrliche Musik kann nur „von unten“ kommen.
Das ist der Grund, warum uns die Newcomerszene am Herzen liegt, die beim herrschenden Musikmarkt ziemlich vernachlässigt wird. Nur hier findet man Bands, die Musik-Machen als untrennbaren Bestandteil Ihres Lebens sehen, ob sie damit nun Erfolg haben oder nicht. Gerade solche Bands sollten die Möglichkeit bekommen, ein größeres Publikum zu erreichen.

Denn das Bedürfnis nach etwas anderem neben zusammengecasteten Retortenbands ist groß. Musik ist immer Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls bzw. etwas, worin man sich wiederfinden kann, und ist eben nicht das Aufwärmen oder Recyceln alter Kamellen im Sinne eines verordneten Musikgeschmacks. Wie soll man zur Musik einer Band einen wirklich persönlichen Bezug aufbauen und Achtung entgegenbringen, wenn die einzelnen Songs von jemandem aus einem rein kommerziellen Interesse heraus geschrieben wurden, damit sie ein bestimmtes Format bedienen, mit dem sich prima irgendwelche Produkte verkaufen lassen.

Dass damit die Wertschätzung von Musik erheblich gesunken ist und weiter sinkt, ist kein Wunder. Irgendwie fühlt man sich ja auch schon verarscht, wenn der oder die Künstler bei einem Konzert auf der Bühne einen schönen Formationstanz hinlegen, in seltensten Fällen aber selber singen, und davon abgesehen kaum etwas eigenes dazu beisteuern. Leider ist die Verhältnismäßigkeit der Präsenz in den Medien dessen, was eher mit einer Konsumware für einen Endverbraucher zu vergleichen ist und der der Musik, die von Innen heraus geschaffen wurde und darum eine persönliche Bedeutung hat, einfach nicht gegeben. Man kann nur versuchen, einen Weg zu finden, um zumindest einen kleinen Gegenpol zu schaffen.
(GuPa)